Mit dem Fahrrad einmal rund um Rügen
~ Tag 5 ~
Datum: Freitag, 29.04.2011
Wetter: 20 °C, sonnig, stürmischer Wind aus Nordost
Tageskilometer: 54,7 km (Glowitz – Garz – Silmenitz – Poseritz – Gustrow – Altefähr)
Reine Fahrtzeit: 04:19:30
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 12,6 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 6,6 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 302 m / 302 m
Minimale/Maximale Höhe: 0 m / 30 m
Unterkunft: Zelt
Ich werde wieder zum Sonnenaufgang munter, bleibe aber bis kurz nach 7 Uhr liegen. Während ich gerade mein Zelt abbaue, kommen schon die ersten Leute hier vorbei – dies ist scheinbar ein recht beliebter Platz, ob auf dem Weg zur Arbeit, beim Joggen oder der Gassi-Runde mit dem Hund. Ich packe all meine Sachen zusammen und esse dann gemütlich mein Frühstück, während ich weiter in meinem Buch lese. Nach dem Frühstück schreibe ich noch mein Tagebuch und breche erst spät, gegen 11 Uhr, von diesem schönen Fleckchen auf. Rund 50 km habe ich auch heute vor mir, denn morgen muss ich von Stralsund aus wieder die Heimfahrt antreten.
Bei Glowitz komme ich an einer Stichstraße noch einmal direkt an die Boddenküste, doch ich kann hier nicht weiter entlang fahren, da sich der zunächst fahrbare schmale Weg am Acker entlang im Nichts verliert. Ich muss also wieder zurück auf die Landstraße.
Die Landschaft ist auch heute wunderschön und abwechslungsreich, allerdings führen die hier schlecht beschilderten Radwege zu einigen kleineren Umwegen. Schlimmer sind jedoch die vielen, mit dem schweren Rad nicht befahrbaren Sandpisten oder heftig holpernden Betonplattenwege mit Schrägrillen. Mehr als einmal falle ich fast vom Rad, das sich im tiefen Sand mal wieder querstellt oder schiebe es nur mühsam durch diese Strecken. Ich schreie meine Wut über die „Sch…“-Wege in den Wind, aber es hilft nichts, ich muss ja weiter. Also plage ich mich voran als Wege und Ausschilderung sich wieder bessern, lässt die ländliche Idylle meinen Ärger bald wieder verfliegen.
Gegen 17 Uhr kann ich schon den Rügendamm sehen und mache an einem Rastplatz halt, um ein paar Aufnahmen davon und von der Silhouette Stralsunds zu machen. Dies wäre der perfekte Platz, um hier zu übernachten und früh morgens zum Bahnhof aufzubrechen, aber auch heute haust der Wind über jede offene Fläche und hier ist keine einzige windgeschützte Stelle weit und breit.
Ich radle also weiter durch Altefähr hindurch wieder am Strelasund entlang, so wie ich am ersten Tag hier auf Rügen angekommen bin. Entgegen meiner Erwartung finde ich hier tatsächlich eine durch einen Gehölzriegel und Hecke geschützten Platz, wo ich mein Nachtlager aufschlagen werde. Es ist jedoch erst später Nachmittag und da noch recht reger Radlerverkehr herrscht, lasse ich mir noch Zeit mit dem Zeltaufbau. Ich sitze stattdessen erst einmal auf einer Bank in der Sonne und lasse mir die wärmenden Strahlen aufs Haupt scheinen, während ich mich wieder in mein Buch vertiefe. Dann mache ich mir heißes Wasser und brühe mir einen Instant-Kartoffelsnack zum Abendbrot auf. Kurz vor Sonnenuntergang steht dann auch mein Zelt und ich genieße aus dem Schlasack heraus die letzten Strahlen, während die Schwäne lautlos durchs goldene Wasser gleiten…
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