Trekking im Rondane-Gebirge
~ Tag 2 ~
Datum: Sonntag, 16. Oktober 2011
Wetter: vereinzelt bewölkt, -2°C
Unterkunft: Zelt
Unser erster Blick aus dem Zelt am nächsten Morgen zeigt eine raureifüberzogene Landschaft, die sich in dicken Nebel hüllt. Und es ist eisekalt. Das Thermometer verkündet -4°C und in unserem Zelt rieseln leise die Eiskristalle von der dünnen Zelthaut, als wir uns anziehen, um in den Tag zu starten. Während das Wasser auf dem Kocher steht, blinzelt jedoch schon vereinzelt die Sonne zwischen den Nebelschwaden hervor. Es verspricht ein wunderschöner Spätherbst-Tag zu werden.
Nach dem Frühstück, das aus leckeren Brötchen mit Räucherlachs besteht, packen wir unser Gepäck erst einmal zusammen, obwohl wir an diesem Flecken noch eine weitere Nacht verbringen müssen. Wir wollen in der Touristen-Information am Bahnhof die Mitgliedschaft im Norwegischen Wanderverein (DNT) beantragen, damit wir die Hütten im Nationalpark nutzen können. Die Info hat allerdings heute zum Sonntag geschlossen, weshalb wir den Tag mehr oder weniger gelangweilt im zum Glück gut beheizten Bahnhofsgebäude verbringen. Hier trocknen auch ganz schnell unsere Sachen und vor allem die Schlafsäcke wieder.
Zum Mittag holen wir uns ein paar frische Brötchen im Bunnpris, der auch Sonntags ein paar Stunden geöffnet hat, und lassen sie uns mit leckeren Fiskeboller schmecken. Es ist herrlich draußen, die Sonne scheint und wir gehen abwechselnd ein paar Schritte durch Otta, um uns wenigstens ein Bisschen die Füße zu vertreten.
Der Nachmittag vergeht schließlich auch mit Lesen und Würfelspielen. Nur manchmal kommen ein paar Leute, die den nächsten Zug nehmen wollen, aber die meiste Zeit haben wir die Bahnhofshalle für uns allein. Zum Abendbrot kochen wir uns schließlich gegen 18 Uhr die erste Packung Maggi-Nudeln mit Schinken, Ei und den restlichen Fiskebollern.
Nachdem wir den Abwasch in den Toiletten mit heißem Wasser recht komfortabel erledigen konnten, schultern wir wieder unsere Rucksäcke und ziehen zu unser Halbinsel, wo wir dann gegen 21 Uhr in die Schlafsäcke kriechen. Micha schläft gleich ein und ich lese noch ein paar Seiten in meinem Buch, bevor ich es ihm gleich tue.
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