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Nachdem seit Mai die Schnecken und Rehe die Gartenarbeit übernommen und die Umwidmung meines Gartens in eine Fraß- und Futterstelle durchgeführt haben, gibt es hier seitdem kaum noch bunte Blüten oder frisches Grün zu entdecken. Ich komme vor allem gegen die Übermacht der Nacktschnecken, die stetig aus dem Wald und aus dem verwilderten Gartenreich oberhalb meines eigenen Gartens einwandern, nicht an.

Neuanpflanzungen wie einige Chrysanthemen, Dahlien und Kräuter hätte ich mir gänzlich sparen können, sie wurden innerhalb der nächsten 2-3 Tage komplett abgefressen. Ich beobachte nun nur noch, welche Pflanzen relativ schneckenresistent sind und werde im nächsten Jahr wohl komplett auf alles andere verzichten.

Ein paar Farbtupfer gibt es trotzdem noch, die in den Garten locken. Eine zum Geburtstag geschenkt bekommene Hortensie, einige Stiefmütterchen, die trotz der kargen Sonne in meinem Schattengarten noch blühen, der Fingerhut, den ich im Frühjahr aus dem Wald mitgebracht habe, ein paar Lilien und die Bartnelken. Die schönen weißen Rosen wachsen jedoch (leider) nicht in meinem Garten, sondern weiter unten am Haus. Die Blütenknospen meines eigenen kleinen Rosenstrauchs hat sich ja das Reh schmecken lassen. 🙁

 

Nachdem in meinem Garten im April an jedem erdenklichen Flecken bunte Blüten hervor lugten, zieht nun mit dem Rhododendron die große Blütenpracht vorüber. Der viele Regen in den letzten Wochen hat mit einer wahren Schneckeninvasion dafür gesorgt, dass kaum mehr eine Knospe an den Stengeln ist. Kaum gepflanzt verschwanden Lupinen, Chrysanthemen und Kürbis auch schon in den gefräßigen Mäulern, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Zu guter Letzt ist gestern auch noch ein Reh ins „Restaurant“ eingekehrt und hat sich, Feinschmecker, wie es ist, über mein Kräuterbeet hergemacht. Zum Nachtisch dann noch ein paar zarte Rosenknospen, Wiesenblütenkeimlinge und Stiefmütterchenblüten – das macht so einfach keinen Spaß! Heute gibt es deshalb weitestgehend Fotos aus der ersten Maihälfte, als es noch schön aussah im Garten… 😉

Seit meinem letzten Garten-Post hat sich so einiges im Garten getan. Es grünt und sprießt überall. Man kann förmlich zusehen, wie die Pflanzen wachsen. Einige davon sind neu hinzugekommen: Akelei, Hortensie, Fuchsie, Isländischer Mohn, Porzellanröschen, Sonnenröschen und einige mehr. Der Garten-Mohn hat inzwischen dicke Knospen bekommen und die ersten Maiglöckchen fangen an zu blühen. Auch meine Erdbeerpflanzen haben noch einmal kräftig zugelegt und blühen kräftig.

Mein erster morgendlicher Gang führt mich zurzeit jeden Tag in den Garten. Dort tummeln sich derzeit Schnecken aller Art und Größe. Von Weinbergschnecken, Gefleckten Schnirkelschnecken, Garten-Bänderschnecken über Nacktschnecken ist alles vertreten – und vor allem letztgenannte in wahren Massen. Jeden Morgen sammele ich ungefähr 30 Tiere ab und bringe sie in den Wald.

Viele Pflanzen sehen trotzdem inzwischen aus wie gerupft. Ein Lochmuster hier, ein Zackenrand da – es ist zum Verzweifeln! Die Stiefmütterchen stehen auf dem Speiseplan der Schleimer scheinbar ganz weit oben, so dass nur noch die in Töpfe gesetzten Pflanzen Blüten austreiben können. Bei den Stiefmütterchen direkt im Beet sind die Blüten schon längst vor der Entfaltung abgefressen. Auch Akelei, Lupine und die Lilien scheinen die Schnecken besonders zu mögen. Wenn das so weiter geht, habe ich schon schlimme Befürchtungen bezüglich meiner Erdbeeren…

Im letzten Jahr hat Anfang Juni ein ungeheuer heftiger Hagelsturm mit Körnern von mehreren Zentimetern Durchmesser (55 l pro Quadratmeter innerhalb von 20 min!) meinen gerade erst frisch bepflanzten Garten innerhalb kurzer Zeit völlig zerstört. Sämtliche frische Triebe waren heruntergebrochen, Blüten zerschlagen, die kleinen Erdbeerpflänzchen dem Erdboden gleich gemacht. Eine unvorstellbare Verwüstung. Da ich zu dieser Zeit nicht zuhause war, konnte ich selbst meine Balkonpflanzen, die selbst unter der Überdachung völlig zerfetzt wurden, nicht retten.

Dieses Jahr wage ich nun einen neuen Versuch, unseren kleinen Halbschatten-Garten mit neuem bunten Leben zu erfüllen. Die Erdbeerpflanzen haben sich erholt und sind nach dem milden Winter wieder kräftig ausgetrieben. Ich habe die Blumenrabatten umgegraben, Akelei, Stiefmütterchen und Nelken gepflanzt, sowie einen Himbeer- und ein Brombeerstrauch gesetzt. Mein Kräutergarten erwacht inzwischen ebenfalls zum Leben und einige neue Pflänzchen sind auch hier hinzu gekommen. Besonders freue ich mich über meinen wilden Bärlauch, der nun in voller Blüte steht und sich hoffentlich fleißig weiter ausbreitet.