Schlagwortarchiv für: Böhmische Schweiz

CH14-3071

Datum: Sonntag, 2. November 2014
Strecke: ca. 19,7 km (Hřensko – Mezná – Mezni Louka – Gabrielensteig – Hřensko)

Reine Gehzeit: ca. 05:35:39
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 3,5 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 1135 m / 1115 m
Minimale/Maximale Höhe: 143 m / 445 m

Charakter: Längere, aber nicht schwierige Wanderung im tschechischen Elbsandsteingebirge mit sehr abwechslungsreicher Strecke und sehr schönen Ausblicken entlang der Strecke. Wenn das Wetter passt und man genügend Zeit hat, sollte man sich auch noch das Prebischtor und die Aussichtspunkte darum ansehen – das lohnt sich!

Datum: Sonntag, 27. Juli 2014
Strecke: 14,9 km (Hřensko – Dürrkamnitz – Erbischbach – Janov – Edmundsklamm – Hřensko)

Reine Gehzeit: 04:37:01
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 3,23 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 944 m / 937 m
Minimale/Maximale Höhe: 157 m /379 m

Charakter: schöne Schluchtenwanderung mit einigen steileren An- und Abstiegen, sonst einfach, Bootsfahrt in der Edmundsklamm, angenehm kühl im Sommer, sehr ruhig)

Am letzten Juli-Wochenende zog es mich mal wieder zu einer Wanderung in die Böhmische Schweiz. Da die Temperaturen gegen Mittag als ich die Wohnung verließ bereits die 30°C Marke überschritten hatten und mit drückender Schwüle einhergingen, zog es mich entgegen meinem sonstigen Bedürfnissen nach Sonne, Licht und Weitblick in die schattigen Schluchten des Böhmischen Nationalparks. Eine sehr gute Entscheidung, denn bereits als ich ins Tal der Dürrkamnitz einbog, wurde es angenehm kühl um mich herum. Zudem zog sich der Himmel langsam zu, so dass ich trotz des ersten Anstiegs über Stock und Stein nicht ganz so sehr in Schweiß ausbrach. Zudem konnte ich ja immer wieder kleinere Pausen zum Fotografieren einlegen.

Stetig leicht bergan führt mich nun der schmale Pfad entlang in der engen grünen Schlucht und überall übergibt mich sattes Grün, Flechten, Moose und Farne – fast ein bisschen wie im tropischen Regenwald fühlt man sich bei diesen Temperaturen und genau wie dort, fallen auch hier nun leider einige Regentropfen. Ich hoffe, dass es nicht allzu nass wird und stapfe unverdrossen weiter.

Der Weg nach Janov ist mit einem gelben Zeichen versehen und so quere ich die Dürrkamnitz über eine kleine Holzbrücke und steige am gegenüberliegenden Hang weiter bergan. Trotz der Trockenheit andernorts ist der Wald hier saftig grün und sogar einige Pilze kann ich mitten auf dem Weg entdecken. Ich begnüge mich diesmal jedoch damit, diese zu fotografieren und laufe weiter durch den leichten Nieselregen. Dabei verliere ich irgendwann den richtigen Pfad, gelange ins nächstgelegene Bachtal des Erbischbachs und muss mich nun plötzlich durch ein Wirrwar aus geschlagenen Fichten über dem Weg durchschlagen, das immer dichter wird.

Irgendwann jedoch komme ich wieder auf einen ordentlichen Waldweg und kann bald darauf die ersten, inzwischen wieder im Sonnenschein liegenden, Häuser von Janov auf der anderen Talseite sehen. Es ist ein uriges kleines Dörfchen, wie ich es aus Tschechien schon von so vielen Orten her kenne. Gepflegt und sauber stehen die kleinen Häuser – oft Umgebindehäuser – hier umgeben von herrlichen Bauerngärten, in denen es wunderschön blüht.

Da das Wetter nun scheinbar doch noch ganz gut durchhält, beschließe ich, nicht gleich die Straße direkt weiter hinunter nach Hřensko zu laufen, sondern die Runde noch ein Bisschen auszudehnen. So führt mich mein Weg wieder aus Janov hinaus und über den Golfplatz hinweg und in den nächsten Wald hinein. Im späten Nachmittagslicht genieße ich diesen sehr abwechslungsreichen Wanderweg, der mich schließlich in eine letzte Schlucht hinab führt – die Edmundsklamm.

Diese enge Schlucht, geschaffen durch den Bach Kamenice, ist bei Touristen wie Einheimischen gleichermaßen beliebt und auch recht bekannt, kann man sich hier doch ganz in aller Gemütlichkeit in einem Boot zwischen den engen Felswänden hindurch staken lassen. Unten im Bachtal angekommen muss ich mich jedoch sehr beeilen, denn das letzte Boot für den heutigen Tag legt bald darauf ab und ich möchte noch mit. Ich erreiche es noch gerade rechtzeitig und kann mit ein paar wenigen anderen Wanderern einsteigen. Leider spricht der Bootsmann nur tschechisch, aber ich genieße auch so, was ich um mich herum sehen kann.

Die letzten paar Hundert Meter geht es nun wieder zu Fuß voran und ich mache im herrlichen Abendlicht noch einige ganz und gar grüne Fotos, bevor es in Hřensko im „U Raka“, meiner Stammkneipe, ein schönes kaltes böhmisches Fassbier zur Abkühlung gibt…