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Donnerstag 25.09.2014

Ende September war ich mit meinem Fotofreund Andreas Richter für ein verlängertes Wochenende auf dem Darss, um die Brunft des Rotwildes, die zu diesem Zeitpunkt in vollem Gange war, mitzuerleben und mit etwas Glück auch ein paar Fotos davon mit nach Hause zu bringen. So holte mich Andreas am Mittwoch nach der Arbeit in Dresden ab und wir fuhren los gen Ostsee. Wir kamen gut durch, mussten nur leider kurz vorm Ziel feststellen, dass die Zufahrt zum Darss über Barth ohne vorherige Ausschilderung gesperrt war. Nun hieß es noch einmal 25 Kilometer zurück fahren und dann über Ribnitz auf den Darss. Zum Glück kannte Andreas schon von einigen Touren vorher eine geeignete Stelle auf einer Wiese am Prerowstrom, auf der wir übernachten konnten – er im Auto, ich im Zelt.

Nach einsetzendem Nieselregen in der Nacht präsentiert sich der nächste Morgen leider grau in grau und immer wieder ziehen Regenschauer übers Land. So frühstücken wir erst einmal in aller Ruhe im Auto und fahren dann nach Zingst, wo wir uns eine kleine Fotoausstellung ansehen. In der Zwischenzeit wurde ein Treffen mit Freunden von Andreas, die schon eine Woche hier vor Ort weilten, ausgemacht. Da bis dahin noch ein Weilchen Zeit ist, machen wir uns zunächst einmal auf an den Strand. Herrlich! Meeresrauschen, Möwengekreisch, Salzwasserduft… Wenn ich auch ein Mensch der Berge bin, einmal im Jahr kurz ans Meer muss aber doch sein!

Am Nachmittag dann das Treffen mit Andreas´ Freunden im Ulenhoef, einem urigen kleinem Café in Prerow mit super leckeren selbstgebackenen Kuchen und Torten. Diese gemütliche Einkehr kann ich nur jedem empfehlen, der einmal vor Ort ist. Gleich nebenan ohne Parkschein zu parken allerdings nicht, denn dann wird der Kaffee gleich noch einmal um 15,- € teurer…

Anschließend leihen wir uns ein paar Fahrräder, mit denen wir uns auf den Weg ins Naturschutzgebiet im Darsser Wald machen, um uns erstmals mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen und vielleicht sogar schon den einen oder anderen Hirsch zu sehen. Nachdem wir die Räder am Ende des Radweges abgestellt haben, schultern wir unsere Kameras und machen uns zu Fuß auf in Richtung Dünen. Schon bald können wir aus den Wäldern das lautstarke Röhren der Hirsche vernehmen – ein schaurig schöner Klang, der einem Gänsehaut auf dem Körper hinterlässt. Sehen und aus der Ferne fotografieren kann ich jedoch nur eine Kuh, die sich kurz auf einer Düne zeigt, die starken Hirsche bleiben im Schilfgras weitestgehend in Deckung.

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Als es schließlich dunkel wird beschließen wir den Abend bei Andreas´Freunden bei einem Glas Wein und und angeregten Gesprächen, bevor wir uns wieder aufmachen, um auf unserer Zeltwiese zu nächtigen.

Freitag, 26.09.2014

Nachdem ich in der Frühe einmal aus dem Zelt geschaut habe und der triste graue Himmel nicht auf eine morgendliche Fotopirsch lockt, schlafen wir einfach aus und packten erst am frühen Vormittag unsere Sachen zusammen. Da es kurz darauf beim Frühstück wie verrückt anfängt zu regnen, fahren wir zunächst etwas planlos durch die Gegend, halten mal hier und mal dort und gehen in einer kurzen Regenpause auch einmal an den Strand. Am Nachmittag sind wir dann wieder verabredet und fahren zu viert noch einmal ins Naturschutzgebiet. Die Männer wollen zu den Hirschen, wir Frauen fahren an den Weststrand zum Leuchtturm und schlendern ein Stück am Strand entlang.

Es ist jedoch sehr windig und kalt, so dass wir nicht allzu lange dort bleiben. Wir treffen uns wieder mit den Männern und beschließen in Anbetracht des verregneten Wetters zurück zur Zeltwiese zu fahren. Als wir dort ankommen, zeigt sich am Horizont doch noch ein kleiner Streifen Sonne – Vorbote des sich nun endlich bessernden Wetters. Wir machen ein paar Fotos, laufen ein Stück am Prerowstrom entlang und gehen fahren anschließend doch noch einmal zurück nach Prerow, um zum Abendbrot ins „Rennhack“ zu gehen, wo wir fangfrischen, lecker zubereiteten Fisch genießen. Zurück auf der Zeltwiese werden dann noch zwei drei Nachtaufnahmen vom Sternenhimmel gemacht – muss ich doch mal testen, ob meine neue Kamera in den hohen Iso-Werten so hält, was sie verspricht. Rings um uns herum hören wir dann zum Einschlafen rings um uns herum die Hirsche röhren, welch grandioses Nachtkonzert!

Samstag, 27.09.2014

Schon lange vor Sonnenaufgang klingelt heute der Wecker, wir wollen das gute Wetter nutzen und noch vor Sonnenaufgang bei den Hirschen sein. Doch noch während wir unsere Siebensachen packen, steigt auf einmal keine zehn Meter von uns entfernt einer dieser brunftigen Geweihträger aus dem Dickicht, bleibt im Licht unserer Stirnlampen stehen und schaut uns ebenso verdutzt an, wie wir ihn, bevor er in weiten Schritten von dannen läuft. Ein einmaliges Erlebnis, diesem beeindruckenden Tier so nahe gegenüber zu stehen!

Schnell sind wir dann im Auto und fahren bis Prerow zum Parkplatz, wo wir unsere Mietfahrräder stehen haben. Mit diesen machen wir uns neben einigen anderen Fotografen mit dem gleichen Ansinnen auf den Weg. Bevor es richtig hell wird, stehen wir dann auch schon mit Blick auf die Hirsche in den Dünen und können diese im anbrechenden Tageslicht beobachten und fotografieren. Sogar einen kurzen Kampf dürfen wir miterleben. Leider sind die Entfernungen ziemlich groß und wenn man nicht mit einem ganz dicken Tele bewaffnet ist, wie scheinbar die meisten Fotografen hier, dann werden es nur „Landschaftsbilder mit Hirsch“. Für mich als Nicht-Tierfotografin jedoch völlig ausreichend, bin ich doch schon glücklich, dieses Schauspiel der kämpfenden und röhrenden Rothirsche überhaupt einmal so hautnah erleben zu dürfen.

Als die große Show am Horizont vorbei ist und sich die Hirsche in den Wald zurückgezogen habe, schlendere ich noch ein Stück weiter in Richtung Weststrand, während Andreas sein Glück mit den Hirschen noch an anderer Stelle versuchen möchte. Das Wetter ist einfach herrlich – Sonne, blauer Himmel und nun auch angenehme Temperaturen. So verbringe ich die nächsten drei Stunden völlig entspannt in den Dünen und am Strand und mache auch noch das eine oder andere Foto nebenbei…

Gegen Mittag treffe ich Andreas am alten Hafen wieder, wo er zufällig noch auf andere Fotofreunde von uns gestoßen ist. So verbringen wir dort noch eine ganze Weile, bis uns der knurrende Magen zum Mittagessen in den Ort zurück zieht. Nach dem Essen gehen wir erneut getrennten Weges – Andreas natürlich noch einmal zu den Hirschen, ich möchte mit dem Rad noch einmal eine kleine Runde durch den schönen Darsswald drehen. Ich habe eine Flasche Rotwein, Käse und Oliven im Gepäck und schlendere schließlich an einen einsamen Strand am Westufer. Die letzten Stunden dieses Tages genieße ich dann einfach ganz für mich allein am Strand. Lausche dem Meeresrauschen, schaue den Möwen zu, genieße Wein und Antipasti während die Sonne in wunderschönen Farben ins Meer versinkt. Obwohl schon hundertfach fotografiert, lasse ich mich aufs Neue davon begeistern, die Spuren des Wassers, des Wellengangs und des darauf reflektierten Sonnenlichts mit der Kamera einzufangen, bis auch das letzte Licht der blauen Stunde am Horizont verlischt und das Meer sein Farbspiel von orange über rosa und alle erdenklichen Blauschattierungen ins Grau verloren hat.

Auch Andreas hat bis zum letzten Sonnenstrahl bei den Hirschen fotografiert und so treffen wir uns erst zu dunkler Stunde am Parkplatz wieder. Wir bringen die Räder zurück zur Ausleihe und fahren anschließend zum Schlafplatz. Leider müssen wir feststellen, dass der Schäfer seine Schafe umgekoppelt hat und unsere Schlafwiese nun eine umzäunte Schafwiese ist. Nach einiger Suche finden wir jedoch ein anderes Fleckchen zum nächtigen und steigen zufrieden in unsere Schlafsäcke.

Sonntag, 28.09.2014

An unserem letzten Morgen hier auf dem Darss wollen wir den morgendlichen Aufbruch der Kraniche beobachten und begeben uns zum Sonnenaufgang zu einem Aussichtspunkt am Barther Bodden. Auch wenn es derzeit nicht ganz so viele Vögel sind, genießen wir doch auch dieses Erlebnis in vollen Zügen, bevor wir uns anschließend wieder auf den Nachhauseweg begeben…

 

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Mitte Juli, am wohl heißesten Sommerwochenende des Jahres, nahmen mich mein Fotofreund Kevin und seine Frau Antje mit Ihrem Camper mit zu einem ganz besonderen Ziel im Böhmischen Mittelgebirge.

Neben dem markanten Basaltkegeln des Oblík und des Mila erhebt sich hier auch der Raná 457 Meter über das ihn umgebende Hügelland.  An seiner südlichen Flanke erstreckt sich bereits seit 1936 ein Naturschutzgebiet, an dessen begrünten Abhängen die einst typische Beweidung durch Schafen schrittweise wieder eingeführt wurde. Dies fördert den Erhalt geschützter Pflanzen, wie der Finger-Kuhschelle, der endemischen böhmischen Wiesen-Kuhschelle, dem echten Federgras und dem Steppenwildhafer. Diese Blütenpracht lockt wiederum ebenso seltene Tagfalter wie die Berghexe an, die man hier sehen und fotografieren kann.

Jetzt im Hochsommer ist die Hauptzeit der Blüte natürlich längst vergessen, aber dafür sind verschiedenste Disteln im abendlichen Gegenlicht ebenfalls ein schönes Motiv.

Wir sind ja auch eigentlich nicht wegen der tollen Vegetation hier, lockt uns doch ein ganz anderes Motiv hierher: Das einzigartige Vorkommen des Europäischen Ziesels. Dieses Nagetier aus der Familie der Hörnchen hat sein Hauptverbreitungsgebiet in den Steppen Südosteuropas. Hier am Raná lebt es an seiner absoluten nördlichen Populationsgrenze. Ein weiteres, heute erloschenes Vorkommen war bis in die 1950er Jahre nur noch aus dem Osterzgebirge bekannt.

Diese possierlichen Tierchen sind sogar recht zutraulich und flitzen auf der Suche nach wohlschmeckenden Blüten und Kräutern emsig auf dem kleinen Campingplatz umher, auf dem wir heute übernachten werden. Wehe jedoch, wenn man versucht sie zu fotografieren, dann ertönen weithin ihre schrillen Pfiffe und alle Ziesel sind plötzlich verschwunden. Dann heißt es sich in Geduld zu üben und in der Wiese voller dornenbewehrter Pflanzen liegend auszuharren, bis sie wieder ihre Nasen aus dem Bau recken.

Leider gehöre ich allerdings nicht zur geduldigsten Sorte Naturfotografen und bei 33°C auf dem Bauch in stacheligem Bewuchs herumzuliegen wird definitiv auch  nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung. Und so habe ich (ganz im Gegensatz zum leiderprobten Kevin) dann auch auch nur ein paar klägliche Fotos zu bieten, auf denen man die kleinen Nager mit der Lupe suchen muss. Nichtsdestotrotz war es ein wunderschönes Erlebnis, diese Tiere einmal in freier Natur zu erleben. Deshalb nochmal ein ganz dickes DANKE an Euch, Kevin und Antje, dass ihr mir dies ermöglicht habt!

Der Berg Raná wird aber nicht nur von Naturfotografen gern besucht, die waldfreien Hänge sind auch für Drachen- und Fallschirmfliegern sowie für Modellflugzeug-Freunde aus ganz Nordböhmen ein beliebtes Ziel. Wir konnten einer Gruppe Anfänger bei ihren ersten Flugversuchen ebenso zuschauen, wie den Erfahrenen Fliegern, die trotz der schweißtreibenden Temperaturen ihre schweren Packsäcke auf den Gipfel schleppten und dann ihre Kreise im Abendwind zogen. Hach ja, das wäre auch mal was für mich…

Es war ein sehr interessanter Ausflug, der auf jeden Fall dazu verlockt, an einem nicht ganz so heißen Tag wiederzukommen und auch einmal auf den Gipfel des Raná zu steigen, was uns an diesem Wochenende einfach zu heiß war.

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Neulich auf meiner Lieblingswiese. Seit Tagen war es kalt und die Sonne zeigte sich nur manchmal für ein kurzes Stelldichein. Aber nun brannte sie nachmittags förmlich auf die Wiese. Ich hatte eigentlich nicht gedacht, dass ich lange auf meiner Wiese bleiben würde, wollte eigentlich nur mal schauen, ob es trotz der Dürre ein paar Himbeeren zu pflücken gibt oder ob der alte Wildkirschbaum wieder Erwarten doch noch ein letztes Mal Früchte trägt – aber leider gab es weder Himbeeren noch Kirschen. Durch die andauernde Trockenheit gab es kaum eine Blüte auf der Wiese und war auch das Gras war ziemlich verdörrt. Trotz alledem umschwirrten mich hunderte von Schmetterlingen, die Sommerboten schlechthin. Vor allem die hübschen kleinen Dickkopffalter waren sehr zahlreich und tummelten sich vor allem in den gerade blühenden Brombeersträuchern. Daneben gab es die scheuen Schachbrett-Falter, die sich kaum einmal irgendwo für ein paar Sekunden in meiner Nähe niederließen und ab und an sah ich in den Büschen einen Braunen Waldvogel.

Obwohl es sicher leichter und erfolgreicher ist, Schmetterlinge früh am Morgen zu fotografieren, wenn sie noch unbeweglich von der kühlen Nachtluft an den Gräsern hängen, macht es mir meist mehr Spaß, ihnen am Tage hinterher zu haschen, wenn sie wie bunte Sommergeister zwischen den Blüten umherflattern. Das hat irgendwie etwas von unbeschwerten Kindertagen auf dem Land und macht mich einfach glücklich.

Vor ein paar Tagen hat meine Jüngste im Keller eine kleine Spitzmaus (wahrscheinlich eine Gartenspitzmaus) aufgelesen und bevor sie diese wieder in die Freiheit entließ, habe ich für sie zur Erinnerung ein paar Fotos der kleinen „Speedy“ geschossen.

 

Beim Stöbern im Archiv sind mir letztens einige Bilder wieder in die Hände gefallen, die ich Euch gerne noch zeigen möchte, auch wenn sie schon etwas älter sind. So zum Beispiel diese Aufnahmen von den Schwalbenjungen, die meine Töchter im Jahr 2011 aufgezogen haben.

Hier in Königstein bauen jedes Jahr Rauch- und Mehlschwalben ihre Nester an den Bögen der Eisenbahntrasse. Irgendwann einmal fanden dann meine Töchter auf dem Heimweg von der Schule zwei junge Mehlschwalben, deren Nest auf die Straße gefallen war. Noch fast nackt, winzig und zitternd wollten sie die Jungvögel nicht einfach dem sicheren Tod überlassen und brachten sie mit nach Hause. Was blieb mir also anderes übrig, als ihnen auf ihr Bitten und Betteln hin zu erlauben, diese aufzuziehen, auch wenn ich keine große Hoffnung hegte, dass sie dies auch schaffen.

Voller Eifer fingen meine Mädels in den nächsten Tagen Insekten, kauften Mehlwürmer (die sie mit einem Taschenmesser köpften, damit die Jungvögel nicht durch deren kräftige Kiefer verletzt würden) und fütterten die beiden Federbällchen fast ununterbrochen. Diese forderten auch bald immer lautstärker ihr Futter ein – ihr könnt Euch kaum vorstellen, welchen Rabatz diese Winzlinge Tag und Nacht veranstalteten. Quingel und Birly – so wurden sie schließlich getauft – wuchsen in den nächsten Wochen zu kräftigen und gesunden Vögeln heran. Bald schon drehten sie ihre ersten Flugrunden durch unser Wohnzimmer und zeigten dabei ganz unterschiedliche Charaktere. Birly war „die“ Ruhige, ließ sich ohne Probleme auf die Hand nehmen, streicheln und füttern. Quingel war dagegen „der“ Draufgänger. Ständig flatterte er durch das Zimmer und gegen die Scheiben, war ein echter Nimmersatt und saß kaum mal eine Minute an einem Fleck. Ständig flog er ins Regal oder landete auf der Lampe.

Irgendwann kam er dann, der Tag des Abschiedes. Wir hatten unseren Ostseeurlaub fest geplant und konnten uns nicht mehr länger um die beiden kümmern. Also brachten die Mädels die beiden Schwalben in eine Tierhandlung, deren Besitzer auch selbst schon einige Vögel aufgezogen hatte. Er sorgte noch einige Tage für die beiden Jungen und entließ sie dann in die Freiheit…

Seit dem Jahr 2008, als wir hier nach Königstein gezogen sind,  haben wir nun schon unsere Katze Thule. Gleich kurz nach unserem Einzug haben wir diese im Alter von ein paar Wochen von einer Familie in Dresden abgeholt. Mit ihren bernsteinfarbenen Augen schaute sie damals ganz ängstlich unter einem Regal hervor, während ihre Geschwister neugierig und wagemutig durch die Wohnung tollten. Auch die ersten Tage bei uns war sie noch sehr scheu, doch bald gewöhnte sie sich doch an den Trouble, den meine Kinder jeden Tag um sie veranstalteten. Nun ist sie mit ihren sechs Jahren schon eine reife Dame und genießt ihr Leben hier in freier Natur um unserer Haus herum. Hier sind ein paar Fotos von damals und heute.

Mein erster morgendlicher Gang führt mich zurzeit jeden Tag in den Garten. Dort tummeln sich derzeit Schnecken aller Art und Größe. Von Weinbergschnecken, Gefleckten Schnirkelschnecken, Garten-Bänderschnecken über Nacktschnecken ist alles vertreten – und vor allem letztgenannte in wahren Massen. Jeden Morgen sammele ich ungefähr 30 Tiere ab und bringe sie in den Wald.

Viele Pflanzen sehen trotzdem inzwischen aus wie gerupft. Ein Lochmuster hier, ein Zackenrand da – es ist zum Verzweifeln! Die Stiefmütterchen stehen auf dem Speiseplan der Schleimer scheinbar ganz weit oben, so dass nur noch die in Töpfe gesetzten Pflanzen Blüten austreiben können. Bei den Stiefmütterchen direkt im Beet sind die Blüten schon längst vor der Entfaltung abgefressen. Auch Akelei, Lupine und die Lilien scheinen die Schnecken besonders zu mögen. Wenn das so weiter geht, habe ich schon schlimme Befürchtungen bezüglich meiner Erdbeeren…

Vor acht Jahren habe ich zu meinem Geburtstag von meinem Fotofreund Andreas Richter eine Einladung zu einem Wochenende an der Ostsee während des Kranichzugs geschenkt bekommen. So fuhren wir dann auch im Oktober 2005 für ein paar Tage zum Fotografieren an die Küste. Einen Tag verbrachten wir dann komplett in einer Fotohütte an den Günzer Vogelwiesen. Es war wirklich eine einmalige Erfahrung, zu zweit von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang in einer max. zwei Quadratmeter messenden „Hundehütte“ eingepfercht zu sein. Man sollte sich überlegen, wie viel man trinkt – die nachfolgenden Bedürfnisse auf einem in der Ecke stehenden Blecheimer (ich hatte mir DAS vorher natürlich nicht überlegt!!!) sind äußerst amüsant. Noch heute muss ich darüber herzlich lachen. Aber genug dazu. Ein paar schöne Aufnahmen und Erinnerungen konnte ich so von diesem Wochenende – damals noch auf Dia – mit nach Hause nehmen.