Nachdem in meinem Garten im April an jedem erdenklichen Flecken bunte Blüten hervor lugten, zieht nun mit dem Rhododendron die große Blütenpracht vorüber. Der viele Regen in den letzten Wochen hat mit einer wahren Schneckeninvasion dafür gesorgt, dass kaum mehr eine Knospe an den Stengeln ist. Kaum gepflanzt verschwanden Lupinen, Chrysanthemen und Kürbis auch schon in den gefräßigen Mäulern, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Zu guter Letzt ist gestern auch noch ein Reh ins „Restaurant“ eingekehrt und hat sich, Feinschmecker, wie es ist, über mein Kräuterbeet hergemacht. Zum Nachtisch dann noch ein paar zarte Rosenknospen, Wiesenblütenkeimlinge und Stiefmütterchenblüten – das macht so einfach keinen Spaß! Heute gibt es deshalb weitestgehend Fotos aus der ersten Maihälfte, als es noch schön aussah im Garten… 😉

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Datum: Freitag, 30.05.2014
Strecke: 7,1 km (Königstein – Kurort Gohrisch – Königstein)
Charakter: ein steiler Anstieg, sonst leichter Spaziergang, ruhig, schöne Aussichtspunkte, dörflich

Letzten Freitag hatte meine Jüngste mal wieder Lust, mit mir eine kleine Wanderung zu unternehmen. Wir entschieden uns, einfach nur vor der Haustür in Richtung Pfaffenstein zu gehen. Einen Tag nach Himmelfahrt waren jedoch bei trockenem Wetter und Sonnenschein wahre Heerscharen an Touristen unterwegs, so dass wir eine reichliche halbe Stunde benötigten, um mit der Fähre überhaupt erst einmal auf die andere Elbseite zu gelangen.

Dort angekommen ging es zunächst auf altem Sandsteinpflaster steil den Pfaffenberg hinauf. Links und rechts des Weges blüht es bunt in den kleinen Vorgärten der teils denkmalgeschützten Häuser, so dass man ruhig mal ein kleines Verschnauf-Päuschen zum Betrachten einlegen kann.

Oben in Pfaffendorf angekommen, sahen wir einen kleinen Weg „Zur Heidepromenade“, der linkerhand abzweigt und nahmen diesen ganz spontan, da wir dort bisher noch nie entlang gegangen sind. Wir kamen so an einigen schönen Gärten vorbei, die teilweise einen herrlichen Blick hinüber nach Königstein, zur Festung und zum Lilienstein bieten.

Schließlich lassen wir die letzten Gartenhütten hinter uns und laufen weiter bergan durch den satt grünen Wald, auf dessen Boden überall Maiglöckchen stehen, die jetzt aber leider schon verblüht sind. Noch ein Abzweig nach rechts und dann sind wir schon wieder hinaus aus dem Wald. Nach einem kurzen Stück zwischen Wiesen hindurch gelangen wir an einen herrlichen Picknickplatz mit toller Aussicht zum Pfaffenstein und zur Festung Königstein. Diesen lassen wir uns natürlich nicht entgehen und rasten ein Weilchen im Sonnenschein.

Zwischendurch möchte ich noch ein paar Fotos von den wilden Stiefmütterchen machen, die hier am Wegrand blühen und berühre dabei unbemerkt mit der Schulter den Weidedraht. Dabei bekomme einen solchen Stromschlag versetzt, dass ich fast umfalle und vor Schreck erstmal gar nicht weiß, was passiert ist. Die Ursache wird mir aber schnell darauf klar – nur gut, dass ich anscheinend kein schwaches Herz habe! Bei der Spannung, die hier auf dem Elektrozaun ist, müssen die wohl Dinosaurier züchten!!! 😉

Mit schmerzender Schulter (und zum Glück trotz Stromschlag heile gebliebener Kamera) machen wir uns jedoch bald darauf wieder auf die Socken, denn es fängt leider an zu nieseln und wir haben – wie üblich – kein Regenzeugs dabei. Am Waldrand entlang geht es nun in Richtung Gohrisch und bald darauf sehen wir auch die schwarzweißen „Ungeheuer“, die hinter dem Zaun eingesperrt sind. Am grauen Himmel überfliegt uns noch eine alte 3-motorige JU 52 (danke Olaf) –  so ein Flug mit diesem alten Schätzchen über´s Elbi – ja, das wäre auch mal was für mich…

Kurz hinter dem Ortseingang von Gohrisch biegen wir dann auf einen Feldweg ab, der uns entlang eines Gerstenfeldes über eine kleine Hochfläche führt. Die Regenwolken haben sich schon wieder verzogen und ab und an kommt die Sonne wieder durch die einige Wolkenfenster.

Wir biegen nun ab auf den Muselweg ein, der uns wieder in Richtung Gohrisch führt und legen neben der Friedenslinde auf einer Bank noch eine kleine Pause ein. Sehr lange sitzen wir jedoch nicht, denn immer wieder schieben sich dicke Wolken vor die Sonne, so dass es zusammen mit dem recht böigen Wind doch bald empfindlich kühl wird. In Gohrisch selbst stellen wir uns kurz unter einen dichten Baum, um den nächsten Schauer abzuwarten und machen noch einige Fotos von einem herrlichen, uralten Rhododendron, der über und über von rosa Blüten bedeckt ist.

Noch ein kleines Stück durch den Wald geht es anschließend auf alten Hohlwegen wieder hinab nach Königstein. Vom Pladerberg aus, sehen wir einen der alten Schaufelraddampfer am Steg anlegen. Als wir uns dann schließlich wieder an unserer Fährstelle in die Reihe der auf die Fähre wartenden Touristen einreihen, legt dieser mit dampfendem Schornstein in Richtung Dresden ab.

Zuhause angekommen lassen wir uns schließlich eine große Portion Plinsen schmecken, während draußen ein sintflutartiger Wolkenbruch herab prasselt. Zum Glück sind wir aber schon daheim!

Nachdem uns ja der April mit sommerlichen Temperaturen und viel, viel Sonne verwöhnt hat, holt nun der Mai das „Aprilwetter“ nach. Frischer Wind, Regen, Sonne und Gewittergüsse sind nicht wirklich was fürs Gemüt, aber wenigstens haben diese Wetterwechsel auch so manch schöne Lichtstimmung im Gepäck, die wieder ein Bisschen versöhnlich stimmt.

 

Vor ein paar Tagen hat meine Jüngste im Keller eine kleine Spitzmaus (wahrscheinlich eine Gartenspitzmaus) aufgelesen und bevor sie diese wieder in die Freiheit entließ, habe ich für sie zur Erinnerung ein paar Fotos der kleinen „Speedy“ geschossen.

 

Beim Stöbern im Archiv sind mir letztens einige Bilder wieder in die Hände gefallen, die ich Euch gerne noch zeigen möchte, auch wenn sie schon etwas älter sind. So zum Beispiel diese Aufnahmen von den Schwalbenjungen, die meine Töchter im Jahr 2011 aufgezogen haben.

Hier in Königstein bauen jedes Jahr Rauch- und Mehlschwalben ihre Nester an den Bögen der Eisenbahntrasse. Irgendwann einmal fanden dann meine Töchter auf dem Heimweg von der Schule zwei junge Mehlschwalben, deren Nest auf die Straße gefallen war. Noch fast nackt, winzig und zitternd wollten sie die Jungvögel nicht einfach dem sicheren Tod überlassen und brachten sie mit nach Hause. Was blieb mir also anderes übrig, als ihnen auf ihr Bitten und Betteln hin zu erlauben, diese aufzuziehen, auch wenn ich keine große Hoffnung hegte, dass sie dies auch schaffen.

Voller Eifer fingen meine Mädels in den nächsten Tagen Insekten, kauften Mehlwürmer (die sie mit einem Taschenmesser köpften, damit die Jungvögel nicht durch deren kräftige Kiefer verletzt würden) und fütterten die beiden Federbällchen fast ununterbrochen. Diese forderten auch bald immer lautstärker ihr Futter ein – ihr könnt Euch kaum vorstellen, welchen Rabatz diese Winzlinge Tag und Nacht veranstalteten. Quingel und Birly – so wurden sie schließlich getauft – wuchsen in den nächsten Wochen zu kräftigen und gesunden Vögeln heran. Bald schon drehten sie ihre ersten Flugrunden durch unser Wohnzimmer und zeigten dabei ganz unterschiedliche Charaktere. Birly war „die“ Ruhige, ließ sich ohne Probleme auf die Hand nehmen, streicheln und füttern. Quingel war dagegen „der“ Draufgänger. Ständig flatterte er durch das Zimmer und gegen die Scheiben, war ein echter Nimmersatt und saß kaum mal eine Minute an einem Fleck. Ständig flog er ins Regal oder landete auf der Lampe.

Irgendwann kam er dann, der Tag des Abschiedes. Wir hatten unseren Ostseeurlaub fest geplant und konnten uns nicht mehr länger um die beiden kümmern. Also brachten die Mädels die beiden Schwalben in eine Tierhandlung, deren Besitzer auch selbst schon einige Vögel aufgezogen hatte. Er sorgte noch einige Tage für die beiden Jungen und entließ sie dann in die Freiheit…

Seit dem Jahr 2008, als wir hier nach Königstein gezogen sind,  haben wir nun schon unsere Katze Thule. Gleich kurz nach unserem Einzug haben wir diese im Alter von ein paar Wochen von einer Familie in Dresden abgeholt. Mit ihren bernsteinfarbenen Augen schaute sie damals ganz ängstlich unter einem Regal hervor, während ihre Geschwister neugierig und wagemutig durch die Wohnung tollten. Auch die ersten Tage bei uns war sie noch sehr scheu, doch bald gewöhnte sie sich doch an den Trouble, den meine Kinder jeden Tag um sie veranstalteten. Nun ist sie mit ihren sechs Jahren schon eine reife Dame und genießt ihr Leben hier in freier Natur um unserer Haus herum. Hier sind ein paar Fotos von damals und heute.

In Halbestadt wohnen wir ja wirklich wie auf dem Dorf. Hier und auf der Ebenheit unterhalb des Liliensteins gibt es so manchen Bauernhof, auf dem sich wie von hundert Jahren Schafe, Ziegen, Hühner, Enten und Pferde tummeln. Auf dem Hof der Familie Lehmann kann man auch noch die eine oder andere etwas ungewöhnliche Haustierrasse wie Auerochsen (Heckrinder), Wollschweine oder Alpakas bestaunen.

Neulich habe ich am Abend einen kleinen Spaziergang hinauf zur Ebenheit unternommen und glücklicherweise meine Kamera dabei gehabt, denn die Stimmung zum Sonnenuntergang war einfach herrlich. Die Sonne hüllte die alten Apfelbäume auf der Streuobstwiese in goldenes Licht und ließ die Blüten aufleuchten.

 

Die Farbe Grün dominiert die Wälder im Mai. Eine schier unendliche Fülle an Grüntönen umgibt jeden, der zurzeit einen Spaziergang durch den Laubwald unternimmt. Saftig, knallig, giftig oder zart kommt es in allen erdenklichen Schattierungen daher und der Wald scheint vor Energie nur so zu strotzen. Alle anderen Farben treten jetzt in den Hintergrund. Überall wächst, wuchert und sprießt es in frischen grünen Tönen.

Nun blühen sie wieder: die Maiglöckchen – filigrane weiße Blütenköpfchen umhüllt von frischem Grün. In meinem Garten am Waldrand sehen die giftigen Pflänzchen jetzt wunderhübsch aus und verbreiten zart ihren unvergleichlichen Duft.