Datum: Sonntag, 3. August 2014
Strecke: ca. 8 km (Altenberg – Geisingberg – Lauenstein)
Reine Gehzeit: ca. 02:30:00
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 3,9 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 113 m / 391 m
Minimale/Maximale Höhe: 472 m /817 m
Charakter: leichte Wanderung mit kurzem Anstieg zum Geisingberg, sonst größtenteils abwärts führend, abwechslungsreich über Wiese, Wald und Feld, einige schöne Aussichten ins Erzgebirgsvorland.
Da ich im Moment der doch im Sommer sehr überlaufenen Wanderrouten in der Sächsischen Schweiz ein wenig überdrüssig bin, weite ich meinen Radius zum Wandern am Wochenende etwas aus. So verschlug es mich Anfang August gleich zwei Wochenenden hintereinander ins schöne Osterzgebirge, das via Heidenau mit der Müglitztalbahn auch gut erreichbar ist. Hier wird das Landschaftbild durch eine gänzlich andere, etwas gemäßigtere Morphologie geprägt. Basaltkuppen wechseln mit hügeligen Acker- und Waldgebieten und tief eingeschnittenen Tälern und es gibt einige wunderbare Weitblicke, wenn das Wetter mitspielt.
Bei sommerlich warmen Temperaturen um die 25 °C steige ich also in Altenberg aus der Bahn und stehe zunächst einmal recht verloren am Bahnhof, um mich zu orientieren, denn ich bin noch nie hier gewesen. Doch nach einem Blick auf Infotafel und Wegweiser steht meine grobe Richtung schnell fest. Erstes Ziel ist der 824 m hohe Geisingberg, eine basaltische Quellkuppe, die ihre Existenz den tertiären Bruch- und Hebungsprozessen der Erzgebirgsscholle zu verdanken hat. Die den Geisingberg umgebenden, nun leider bereits gemähten, extensiv bewirtschafteten kräuterreichen Bergwiesen, stehen im nächsten Frühjahr schon auf dem Programm. Im Moment kann ich mich jedoch an den reichlich Weidenröschen erfreuen, die mit üppiger Blüte die Wegränder säumen. Der folgende kurze steile Anstieg wird mit einem eisgekühlten Rechenberger Fassbier belohnt, dass ich mir im herrlichen Biergarten der Geisingbergbaude schmecken lasse.
Nach dieser gemütlichen Rast geht es nun auf der anderen Seite des Berges wieder hinab und in Richtung des Müglitztales. Die nächsten Kilometer laufen sich wie im Flug – ob das wohl am Bier liegt, oder an der Tatsache, dass es fast ausschließlich bergab geht? Überall säumen über und über mit saftigen Himbeeren behängte Sträucher den Weg und verleiten zum Naschen. Auch die schönen Fernblicke bringen Freude, was ich jedoch von den sich im Osten mehr und mehr zusammenballenden Gewitterwolken nicht behaupten kann. Bald schon blitzt und donnert es um mich herum und ich bin froh, auf der Sachsenhöhe eine kleine Schutzhütte als Zuflucht vor dem folgenden Regenguss zu finden.
Bald darauf lässt der Regen etwas nach und ich kann wieder weiter gehen. So führen mich die letzten Kilometer nach Lauenstein durch tropfnasse Wälder und Wiesen, die von Feuchtigkeit erfüllt glitzern und dampfen. Ich genieße den Regenduft und die Wärme und schlendere geruhsam ins Müglitztal hinab. Kaum am Bahnhof angekommen fährt auch schon mein Zug ab und bringt mich wieder nach Hause, wo sich als Krönung eines schönen Tages noch ein herrlicher Regenbogen über der Elbe spannt.