Trampend von Tromsø auf die Lofoten

~ Tag 05 ~

Datum: Dienstag, 05.10.2010
Wetter: bedeckt, etwas Regen, 12 °C

Strecke: Å – Tind – Sørvågen – Reine – Toppøya – Hamnøya  (~ 12 km)
Unterkunft: Zelt

Juchu – wir sind in Å!!! 550 km sind wir getrampt – in nur drei Tagen! Das hätten wir nicht gedacht, dass wir unser Ziel so schnell erreichen. Erst jetzt am Morgen wird uns das so richtig klar. Gegen 08.30 Uhr stehen wir auf und werfen einen Blick aus unserem Fenster hinaus aufs Meer.

Aus unserem Fenster haben wir einen schönen Blick übers Meer in Richtung Festland und direkt unter uns hören wir die Wellen plätschern. Der Himmel ist jedoch noch immer recht bedeckt, und ab und an fallen ein paar Regentropfen. Die Sonne scheint nur diffus durch die Wolkendecke, aber zumindest der Wind hat sich über Nacht gelegt. Es weht kaum mehr, als ein mit 12 °C sehr laues Lüftchen.

So frühstücken wir heute Morgen noch ganz in Ruhe. Es gibt Brötchen mit Salami und den obligatorischen Cappuchino. Gegen 10 Uhr beginnen wir dann unsere Sachen zusammenzuräumen und bringen die Hütte wieder in einen ansehlichen Zustand.

Um Mittag herum sind wir dann startklar – ab jetzt geht es zurück in Richtung Tromsø. Aber langsam… Wir laufen zunächst aus dem schönen Örtchen Å heraus und machen am Ortseingangsschild das „Angekommen“-Foto, das uns gestern Abend natürlich nicht mehr gelungen ist.

Wir laufen rund fünf Kilometer weiter durch Tind, Sørvågen bis nach Moskenes und machen unterwegs immer wieder ein paar Fotos an den schönsten Stellen, auch wenn wieder einmal das Licht fehlt. Bei schönem Wetter muss der Herbst hier traumhaft sein.

Am Moskenesvågen beobachten wir ein paar Fischer auf ihrem Boot, die ihren Fang vom Morgen sortieren. Hunderte Seevögel, hauptsächlich Möwen unkreisen das Schiff und stürzen sich mit lautem Geschrei auf den Beifang, der zurück ins Meer geworfen wird.

Kurz vor Moskenes treffen wir auf die Vermieterin unserer Rorbu in Å, die uns gleich noch ein Stück bis nach Reine mitnimmt. Dort können wir am Reinefjorden ein paar schöne Aufnahmen dieses wohl bekanntesten Örtchens auf den südlichen Lofoten machen. Der Reinebringen, der neben uns aufragt, ist ein wunderschöner Aussichtsberg und wir würden ihn in den nächsten Tagen – sofern das Wetter mitspielt – gern besteigen.

Doch zunächst trampen wir noch ein kleines Stück weiter bis zur Sakrisøya, laufen dann weiter am Reinefjorden entlang über Olenisøya zur Toppøya, wo wir an einer kleinen Rorbu am Reinefjorden einen herrlichen Blick hinein in den Vorfjorden haben.

Die umgebende Bergkulisse mit Olstinden, Litlklokktinden, Klokktinden, Molhøgtinden und wie sie alle heißen, wird sogar kurz von einem der seltenen Sonnenstrahlen angeleuchtet, so dass die herbstlichen Farben der Felswände scheinbar aufglühen.

Nachdem wir hier ausgiebig fotografiert haben und ist es inzwischen schon fast 16.00 Uhr und deshalb müssen wir uns so langsam auf die Suche nach einem Platz für unser Zelt machen, zumal es sich schon wieder völlig zuzieht und immer wieder ein paar Tropfen Regen fallen. Also laufen wir weiter entlang der E10 in Richtung Hamnøya. In der Ferne leuchten ein paar Sonnenstrahlen immer mal wieder ein paar der Inseln an – ein tolles Naturschauspiel.

Kurze Zeit später stehen wir auf Hamnøya auf einer kleinen Anhöhe mit 360° Traum-Panorama und beschließen gemeinschaftlich, dass wir heute Nacht hier bleiben, um morgen den Sonnenaufgang in dieser herrlichen Kulisse zu erleben. Ich mach noch ein paar Fotos, während Micha das Zelt aufbaut und dann gehen (oder besser fliegen – ohne tonnenschweren Rucksack) wir zusammen zurück nach Reine, wo wir im Coop noch ein paar Sachen (Kaviarcreme, Haferplätzchen und eine Postkarte), sowie Brötchen für morgen früh besorgen wollen. Auch Wasser zum Kochen bekommen wir hier.

Auf dem Rückweg nimmt uns sogar noch eine jenge Schwedin mit, die selbst erst seit zwei Tagen hier ist (allerdings zum Arbeiten) und sich gerade ein Bisschen die Gegend angeschaut hat. So sind wir schnell wieder am Camp und ich kann noch im letzten Licht draußen kochen. Es gibt Mexikanischen Reis und dazu heiße Schokolade.

Nach dem Abendessen machen wir noch ein paar Nachtaufnahmen von Reine. Es ist inzwischen komplett bewölkt und auch der Wind nimmt wieder zu. Uns wird dann auch bald kalt und so schlüpfen wir in unsere Schlafsäcke und hoffen auf Wetterbesserung morgen.

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