Trekking im Rondane-Gebirge

~ Tag 15 ~

Datum: Samstag, 29. Oktober 2011
Wetter: bewölkt, 3 °C

Unterkunft: Flughafen

Der Wecker klingelt heute um 7 Uhr und wir packen ein letztes Mal unsere Rucksäcke zusammen. Als wir kurz darauf vorm Rema1000 stehen, um uns wieder frische Brötchen zu holen, müssen wir noch eine Viertelstunde warten, denn samstags öffnet dieser erst um 8 Uhr. Zu den Brötchen kaufen wir noch ein paar Getränke für die Fahrt und ich finde für mich und meine Töchter noch ein paar schöne Tücher aus Merino-Wolle.

Am Bahnhof haben wir dann auch noch etwas Zeit zum Frühstücken, bevor pünktlich kurz vor 9 Uhr unser Zug nach Gardermoen abfährt. So kommen wir dort schließlich schon am frühen Nachmittag an. Da unser Flieger gen Heimat aber erst am nächsten Morgen abhebt, bleibt uns wiederum sehr viel Zeit totzuschlagen…

Wir erkunden also erst einmal abwechselnd die Geschäfte am Flughafen, kaufen noch ein paar Souvenirs und langweilen uns danach ziemlich, da wir wissen, dass wir noch die ganze Nacht hier am Flughafen vor uns haben. Meine Gedanken sind die ganze Zeit sowieso woanders, da ich heute noch mit Micha darüber reden muss, dass wir fortan besser wieder getrennte Wege gehen. Micha wohnt ja noch immer bei seinen Eltern in Nordrhein-Westfalen und er wird morgen wieder dorthin fahren. Bevor wir dann wieder persönlich miteinander sprechen könnten, würde eine ganze Zeit ins Land gehen und ich kann nicht mehr länger so tun, als ob nichts wäre.

Nachdem ich schon den ganzen Urlaub hindurch das Gefühl hatte, dass Micha es genauso sieht wie ich, dass wir in Zukunft besser wieder getrennte Wege gehen, scheint er jetzt, als ich endlich den Mut aufbringe, mit ihm darüber zu sprechen sehr überrascht und nicht einmal bemerkt zu haben, dass wir den ganzen Urlaub hindurch kaum ein persönliches Wort miteinander gewechselt haben und es keinerlei Berührung jedweder Art mehr zwischen uns gab. Dies bestätigt mir einmal mehr, dass er zwischenmenschliche Gefühle/Bedürfnisse nur sehr bedingt wahrnimmt und eigentlich nur sich selbst genügt. Viel sagt er dann auch gar nicht mehr dazu – in drei, vier Sätzen ist unsere knapp zweijährige Beziehung damit für ihn also abgehandelt. Unfassbar.

Nachdem wir uns den Rest des Abends angeschwiegen haben, geben wir unsere Rucksäcke an der Gepäckaufbewahrung ab und legen uns auf die Bänke eines Restaurants, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Aber es ist hell, laut und ein ständiges Kommen und Gehen um uns herum. Zusammen mit den traurigen Gedanken, die mich zudem wachhalten, schlafe ich wohl kaum zwei Stunden.

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