Ostseesommer

~ Tag 2 ~

Datum: Montag, 5. August 2013
Wetter: sonnig, 30°C

Tageskilometer: 61,2 km (Insel Poel – Rerik – Kühlungsborn – Heiligendamm – Nienhagen)
Reine Fahrtzeit: 06:37:11
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 9,3 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 5,1 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 417 m / 412 m
Minimale/Maximale Höhe: -3 m / 43 m

Unterkunft: Zelt

Morgens gegen 7:00 Uhr werde ich durch das Gewerkel der anderen Campingplatzbewohner geweckt. Auch meine Tochter wird kurz darauf munter. Wir packen alles Nötige fürs Essbare und unser Geschirr zusammen und gehen an den Strand, um dort zu frühstücken. Johanna springt danach noch einmal kurz ins Wasser und klettert ein Bisschen auf der Kletterspinne am Strand, während ich Tagebuch schreibe, dann packen wir zusammen.

Gegen 10:00 Uhr sind unsere Sachen wieder auf den Rädern verzurrt und wir verlassen den Campingplatz. Zunächst müssen wir fast den gleichen Weg von gestern wieder zurück herunter von Poel, da die Alternative am Strand entlang mit den schweren Rädern wohl kaum zu bewerkstelligen wäre. Aber wir kommen schon zu Beginn des Tages nur mühselig voran. Wir haben das Gefühl, wir sind in den Alpen unterwegs, und haben zudem noch den Wind schräg von vorn.

Die Kilometer ziehen sich und es schwer, Johanna zum Weiterradeln zu motivieren. Selbst mir fehlt irgendwie gänzlich der Elan. Wir beschließen also, als wir am Nachmittag im Ostseebad Rerik ankommen, auf dem dortigen Campingplatz zu übernachten. Doch dort angekommen, ist uns dieser viel zu weit vom Strand entfernt. Und so fahren wir schließlich doch weiter, nachdem wir uns beim Italiener mit einem leckeren Eis erfrischt haben.

Bis Kühlungsborn sind es noch einmal 15 km, die uns endlos erscheinen, dabei ist der Weg (eigentlich ein Wanderweg), der durch den Dünenwald und Felder führt, wunderschön. Die ein oder andere Stelle, um unser Zelt aufzuschlagen, gäbe es hier vielleicht, aber wir haben weder Wasser, noch etwas zu essen dabei, wir müssen also weiter. Ungefähr 3 km vor Kühlungsborn entdecken wir eine schöne Badestelle und Johanna kann etwas planschen, bei den heutigen Temperaturen um 30°C herum, ist sie darüber mehr als glücklich. Ich selbst bleibe am Strand, mich bekommt keiner in Wasser, das nicht mindestens Badewannen-Temperatur aufweist. 😉

In Kühlungsborn wollen wir uns gegen Abend schließlich auf dem Campingplatz anmelden, aber 25 € pro Nacht sind mir einfach zu viel und ganz nötig ist eine Dusche heute auch noch nicht. Notgedrungen faren wir also weiter und gehen erst einmal einkaufen. Es ist inzwischen 19:00 Uhr und langsam aber sicher haben wir so gar keine Lust mehr weiterzuradeln, obwohl der Weg einfach nur schön ist. Wir hoffen, auf dem folgenden FKK-Strandbereich einen Platz zu finden, wo wir wild campen können, aber vergeblich. Überall ist Steilküste und wir kommen nirgends an den Strand. Wir radeln und radeln und kommen dann noch durch Heiligendamm, wo wir am Ende des öffentlichen Strandes einen schönen Übernachtungsplatz finden. Wir überlegen hin und her, ob wir hier bleiben, aber es ist noch ziemlich nah am Ort und dementsprechend viele Leute sind hier auch jetzt nach Sonnenuntergang noch unterwegs. So essen wir hier nur einen Salat und fahren danach doch noch weiter.

Es dämmert bereits und unsere letzte Hoffnung für einen Übernachtungsplatz sind ein paar Schutzhütten, die in der Karte beim Gespensterwald Nienhagen eingezeichnet sind, beziehungsweise dann noch der Campingplatz in Nienhagen selbst. Und wir haben Glück, gleich zu Beginn des Waldes steht eine perfekte Schutzhütte mit Zugang zum Strand, wohin wir sogar die Räder schieben können. Im Schein der Stirnlampe bauen wir nun endlich unser Zelt auf – direkt am Strand. Als wir dann in die Schlafsäcke kriechen, dauert es keine 5 Minuten mehr, bis Johanna einschläft. Ich lese auch nur noch ein paar Seiten, dann mache ich ebenfalls die Augen zu.

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