Ostseesommer

~ Tag 1 ~

Datum: Sonntag, 4. August 2013
Wetter: wolkig, ein paar Regentropfen, abends sonnig, 22°C

Tageskilometer: 22 km (Wismar – Insel Poel)
Reine Fahrtzeit: 02:04:00
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 10,7 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 6,3 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 86 m / 103 m
Minimale/Maximale Höhe: -2 m / 16 m

Unterkunft: Campingplatz/Zelt

Der Morgen beginnt mit letzten Urlaubsvorbereitungen. Ganz wichtig: Kaffee kochen für unterwegs. Die letzten Sachen verpacken und der großen Tochter noch letzte Instruktionen erteilen, wie sie die Wohnung später verlassen soll, wenn sie nach uns aufbricht.

Um kurz nach fünf Uhr tragen wir die Packtaschen raus und schnallen unseren Gepäcksberg auf die Fahrräder. Derweil fängt es natürlich an zu regnen! Dies ist aber nur der Auftakt zu einem Pannen-Start der Extraklasse! Noch auf unserem Berg stürzt Johanna durch das ungewohnte Gewicht der Packtaschen und sie liegt samt Rad auf der Seite. Die Trinkflasche läuft aus und das Gepäck hängt herunter, aber Johanna ist zum Glück sonst nichts passiert.

Thomas hat Fährdienst und setzt uns halb sechs über. Glücklicherweise funktioniert der Aufzug und so stehen unsere Räder bald auf dem Bahnsteig. Da fällt mir auf: meine Thermoskanne fehlt! Ohne Kaffee über den Tag, und das zwei Wochen lang? Das ist absolut unmöglich! Also schnell noch die große Tochter angerufen, damit sie diese zur Fähre bringt und dort Johanna übergibt, welche schnell zurück flitzt und diese entgegennimmt.

5:50 Uhr. 10 Minuten vor Abfahrt unserer S-Bahn schaut Johanna an sich herunter und sagt: „Oh. Shit! Ich habe ja noch meine Hausschuhe an!“ Nun wirklich voller Panik, klingele ich die Große noch einmal an, die gerade wieder die Wohnung erreicht hat, damit sie Johannas Sandalen auch noch herunter bringt. Sie ist genauso sauer wie Thomas, der nun zum dritten Mal für uns über die Elbe düst. Er sagt, er wird uns definitiv nie wieder übersetzen, wenn wir in den Urlaub wollen! Unfassbar, aber innerhalb von 10 Minuten steht Johanna mit Sandalen an den Füßen wieder am Gleis, genau in dem Moment, als die S-Bahn einfährt – ich bin völlig fertig mit der Welt! Bis wir dann in Dresden angekommen sind, brauche ich Zeit, um mich wieder etwas zu fassen. Dennoch ist mir ist schlecht, haben wir doch noch 3 x Umsteigen vor uns und die Sorge, noch mehr vergessen zu haben.

Und prompt ist am Bahnhof Dresden natürlich genau der Aufzug kaputt, der zu unserem Gleis 2 führt. So heißt es, das ganze Gepäck von den Rädern abladen und alles die Treppe hinaufschleppen! Der Anschlusszug nach Elsterwerda hat dann auch noch 10 Minuten Verspätung, wir holen die Zeit aber unterwegs wieder raus. Nun frühstücken wir erst einmal und währenddessen kommt eine weitere Hiobsbotschaft von der Schaffnerin: In Elsterwerda ist der Service vor 8:00 Uhr nicht besetzt – so steht ein weiteres Mal Plackerei mit dem Gepäck an. Ein Glück, dass dann beim letzten Umsteigen in Berlin wenigstens alles glatt läuft.

Nach unserer Ankunft in Wismar um 14:21 Uhr lassen wir von einem jungen Mann am Bahnhof ein Startfoto von uns machen, stimmen die Kamerauhr aufs GPS ab, starten das Tracking und schon geht es los. Ohne Probleme finden wir den Ostseeradfernweg, der nun für diesen Urlaub der rote Faden sein wird, an dem wir uns mit dem Wind von West nach Ost treiben lassen werden.

Unser erstes Ziel heißt nun: Timmendorfer Strand auf der Insel Poel, knapp 20 km entfernt. Der Weg dahin führt entlang der Bucht von Wismar und um uns herum blühen überall bunte Stauden. Möwengeschrei und Salzwasserduft stimmen auf den Urlaub am Meer ein, da stören auch die paar Regentropfen nicht, die ab und zu fallen.

Wir essen unterwegs noch ein Eis und am späten Nachmittag mieten wir uns auf dem Campingplatz in Timmendorf ein (14,50 €). In aller Schnelle bauen wir dort nun das Zelt auf, verstauen die Sachen darin und dann geht es gleich an den Strand. Die Wolken verziehen sich mehr und mehr und es wird ein sehr entspannter Abend mit wundervollem Licht.


Bis zum Einbruch der Dunkelheit bleibt Johanna im Wasser, sucht mit einem Angler nach Würmern und genießt es am Meer zu sein.

Als es schließlich ganz finster ist, gehen wir zurück zum Campingplatz, huschen dort noch schnell unter die Dusche und danach ins Zelt. Wir schauen uns noch die Fotos an, die ich heute von Johanna gemacht habe und lachen uns schlapp über ihren „Knackarsch“ und den „Vierer-Busen“ – diese Fotos gibt´s hier verständlicherweise nicht zu sehen! 😉 Das Einschlafen fällt bei der Schnarchkulisse um uns herum trotz Schlafmangel sehr schwer, aber schließlich sinken wir beide doch irgendwann ins Land der Träume.

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