Mit dem Fahrrad einmal rund um Rügen
~ Tag 2 ~
Datum: Dienstag, 26.04.2011
Wetter: 22 °C, sonnig, mäßiger Wind aus Nordost
Tageskilometer: 55,6 km (Gingst – Trent – Wiek – Bakenberg – Nonnevitz – Varnkevitz)
Reine Fahrtzeit: 03:14:53
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 17,1 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 4,7 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 275 m / 256 m
Minimale/Maximale Höhe: 0 m / 46 m
Unterkunft: Zelt
Ich werde gegen 6 Uhr munter, bleibe jedoch noch bis 8 Uhr im Schlafsack liegen – schließlich ist ja Urlaub! Als die Sonne langsam um die Hecke herumkommt, packe ich meine Sachen weitestgehend zusammen und stelle das Zelt zum Trocknen in die wärmenden Strahlen, während ich in aller Ruhe frühstücke. Gegen 10 Uhr habe ich mein Camp schließlich geräumt und breche in Richtung Kap Arkona auf. Ausgeruht wie ich bin, komme ich heute gut voran, einzig beschränkt durch mein Knie, das leider nicht mehr ganz so will, wie ich. Ich versuche die Schmerzen weitestgehend zu ignorieren und lege genügend Pausen ein, um es nicht allzu arg zu belasten. Mit der Wittower Fähre setze ich am frühen Nachmittag für 2,20 € auf die Halbinsel Wittow über.
Dort angekommen, führt mich der Radweg immer entlang des Wiecker Boddens. Über diesen hinweg kann man in der Ferne sogar den Leuchtturm vom Dornbusch auf Hiddensee sehen.
Der Weg entlang des Wieker Boddens fährt sich wunderbar. Überhaupt ist das Radwegenetz auf Rügen toll ausgeschildert. Die Karte braucht man eigentlich nur, um sich ein Ziel für den Tag zu suchen. Ich komme hier durch einen schönen Auwald, dessen Boden jetzt in den warmen Strahlen der Frühlingssonne über und über mit blühendem Scharbockskraut und Buschwindröschen übersät ist.
Am Nachmittag telefoniere ich mit meiner Mutter, die mir erzählt, dass es zuhause regnet. Da habe ich hier wohl ziemliches Glück mit dem Wetter, der Himmel bleibt auch heute strahlend blau. Auf dem Aussichtspunkt in Bakenberg, ganz im Norden von Rügen, sehe ich zum ersten Mal die „richtige“ Ostsee – bisher bin ich ja immer entlang des Boddens unterwegs gewesen. Also mache ich hier eine kleine Cappuccino-Pause und höre dem Wellenrauschen zu.
Danach radle ich weiter und komme durch den Campingplatz Nonnevitz, der sich scheinbar endlos im Dünenwald entlang zieht. Dort kann ich auch gleich meinen Wassersack für den Abend auffüllen. Der Weg ist recht schmal und windet sich über viele Wurzeln durch den alten Buchenbestand oberhalb der Steilküste.
An einem kleinen Trampelpfad gelange ich die Steilküste hinab zum Strand, der komplett aus Steinen besteht. Ich widme mich einige Zeit meiner Lieblingsbeschäftigung am Meer – schöne Steine, Muscheln oder Fossilien suchen – und überlege, mein Lager gleich hier unten aufzuschlagen, aber es gibt keine einzige ebene Stelle. So fahre ich doch noch ein kleines Stück weiter.
Auf einem kleinen ebenen Stück Wiese oben auf der Steilküste schlage ich gegen 20 Uhr dann mein Nachtlager mit Blick zum Kap Arkona auf. Die Sonne geht hinter einem leichten Wolkenschleier in wunderbar warmen Farben unter, während ich mir mein Abendessen (Spaghetti Bolognese) koche. Ich esse im Schlafsack, denn es wird schnell frisch und schlafe auch gleich darauf ein.
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