Trekking im Rondane-Gebirge
~ Tag 1 ~
Datum: Samstag, 15. Oktober 2011
Wetter: Deutschland: sonnig, – 2°C, Norwegen: sonnig, 15°C
Route: Flug: Berlin Schönefeld – Oslo Gardermoen; Bus: Gardermoen – Otta
Unterkunft: Zelt
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit meinen Eltern fuhren wir gegen sieben mit dem Mietwagen Richtung Berlin zum Flughafen. Die Fahrt verlief problemlos bei herrlichstem Sonnenschein, Nebelfetzen über den Wiesen und Raureif auf der Landschaft um uns herum. Mit 2°C war es jedoch schon ziemlich frisch draußen, aber wir sind ja gut gerüstet für den norwegischen Vorwinter…
Am Flughafen angekommen geben wir zunächst einmal den Mietwagen bei AVIS zurück und machen noch ein Erinnerungsfoto vor dem Flughafengebäude, dann geht es auch schon zum Check-In. Beim Anblick der langen Schlange am Schalter stellen wir uns auf eine lange Wartezeit ein, aber unser Flieger nach Oslo geht ja erst in zwei Stunden.
Nach der Abfertigung bleibt dennoch vor dem Boarding noch genügend Zeit für eine leckere „Latte Macke“ (wie meine Tochter Johanna sagen würde) vom Marché. Dazu verspeisen wir noch ein Stück Blaubeerkuchen, den uns meine Oma gestern noch mitgegeben hatte … hmmm.
Mit kurzer Verspätung heben wir gegen 11.20 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein ab. Es geht looos! Voller Aufregung blicken wir den nächsten Tagen entgegen. Aber zunächst einmal freue ich mich auf den Flug selbst. Bei diesem Wetter gibt es sicher wieder den einen oder anderen schönen Ausblick auf die Erde von oben. Ich sitze in Reihe 5 und habe mir natürlich wieder den Fensterplatz reserviert. Micha, der Vielgereiste, legt da nicht ganz so viel wert drauf, wie ich – zumeist schläft er (wie der Großteil der Fluggäste) lieber noch etwas. Nicht, dass ich ihm den Platz ansonsten wirklich überlassen hätte… ;-). Ich klebe dagegen mal wieder mit der Nase, bzw. Kamera, an der kleinen Scheibe und bin froh, dass diese nicht allzu stark zerkratzt ist.
Wir landen gegen 13 Uhr in Gardermoen bei ebenso herrlichem Sonnenschein, wie in Deutschland. Doch hier in Norwegen ist es sogar noch deutlich wärmer! Rund 15 °C haben wir in der Sonne – das ist ja fast schon T-Shirt-Wetter!
Am Terminal der NSB (Norges Statsbaner) im Flughafengebäude wollen wir unsere bereits in Deutschland gebuchten Zugtickets abholen und erfahren dabei gleich, dass derzeit Schienenersatzverkehr besteht und wir die Strecke bis Otta mit dem Bus fahren werden. Uns soll´s recht sein und so sitzen wir bald darauf im Bus, der kurz vor drei dann auch gen Norden nach Dombås abfährt.
Die gesamte Fahrt über, die uns in den nächsten knapp 4 Stunden auf der E6 entlang am Mjøsa-Stausee und dem Fluss Sjoa rund 250 km weit nach Otta führen wird, bleibt es so schön sonnig und wir können die Aussicht auf die Landschaft ringsum genießen. Es sind jedoch auch viele Baustellen zu befahren, da die E6 hier derzeit 4-spurig ausgebaut wird.
Um kurz vor halb sieben steigen wir – inzwischen ist es draußen fast dunkel – aus dem Bus aus. Hier in Otta ist es schlagartig richtig kalt. Nur knapp über 0 °C lassen uns nach der Wärme im Bus ordentlich frösteln. Ich krame mir also gleich als erstes Schal, Mütze und Handschuhe aus den Tiefen meines Rucksacks.
Unser erster Weg führt uns dann am Rema1000 vorbei, wo wir uns ein paar Brötchen und Aufstrich für morgen besorgen. Danach gehen wir zur Tankstelle, füllen dort unsere Benzinflasche für den Kocher in Ermangelung von gereinigtem Brennstoff mit normalem Autobenzin auf. Schließlich ist ein Frühstück ohne Kaffe oder Cappuccino für mich undenkbar. Da wir heute Abend noch in der „Zivilisation“ verweilen und keine Lust auf Tütennudeln verspüren, kehren wir noch in einer Pizzeria ein, um zu Abend zu essen. Nach dem Studieren der Speisekarte entscheiden wir uns beide für je eine normale Pizza mit Kochschinken, Hackfleisch und Champignons. Doch als der nette Kellner kommt, der mit uns gleich noch einen kleinen Plausch hält, schlägt er uns vor, wir sollen uns doch beide zusammen eine große Pizza bestellen. Wir haben zunächst die Sorge, ob wir von einer Pizza auch satt werden, aber das stellt sich als völlig unnötig heraus, denn wir bekommen eine wagenradgroße Pizza an den Tisch, die herrlich duftet. Wir lassen es uns schmecken – diese Pizza ist wirklich super lecker. Das „Milano Restaurant & Pizzeria“ in der Storgata können wir nur empfehlen. Wir beschließen hier nach unserer Tour in die Berge noch einmal herzukommen – und dann wird vermutlich jeder von uns eine große nehmen. 😉
Gegen 21 Uhr laufen wir dann pappsatt über die Eisenbahnbrücke und weiter durch eine Einfamilienhaussiedlung hinab an die Einmündung des Flusses Otta in die Sjoa. Hier hatte ich bei meiner ersten Solotour ins Rondane-Gebirge schon einen wunderbaren Platz für mein Zelt auf einer Halbinsel im Fluss gefunden. Wir stellen unser Zelt am Rande eines abgeernteten Stoppelfeldes auf und verkriechen uns auch gleich darauf in unsere Schlafsäcke.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!