Trekking im Rondane-Gebirge
~ Tag 4 ~
Datum: Dienstag, 18. Oktober 2011
Wetter: sonnig, vereinzelt bewölkt, -1°C bis -5°C
Tageskilometer: 5,2 km (Rondvassbu)
Reine Gehzeit: 02:32:48
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 2,0 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 0,6 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 225 m / 236 m
Minimale/Maximale Höhe: 1166 m / 1264 m
Unterkunft: DNT-Hütte Rondvassbu
Als ich früh am Morgen, so gegen halb 5 Uhr, einmal hinaus zum stillen Örtchen muss, reißt mir der Wind, der sich inzwischen fast zum Sturm gemausert hat, beinahe die Hüttentür aus der Hand. Zudem hat ein ekelhafter Schneeregen eingesetzt, der mich gleich nochmal schneller um die Ecke flitzen lässt. Als ich mich kurz darauf wieder in meinen Schlafsack kuschele, schalte ich den Wecker, den wir uns für den Morgen zum Fotografieren gehen gestellt haben, wieder ab.
Gegen neun werde ich munter, weil es auf einmal so still draußen ist. Ich klettere die Leiter hinunter und schaue aus dem Fenster – Sonnenschein! Also wecke ich Micha und wir ziehen uns in Windeseile die Sachen an, damit wir vor dem Frühstück noch eine kleine Fotorunde machen können.
Nachdem wir die Ula bequem mittels einer Brücke überquert haben, kreuzen wir noch einen kleinen Bach, der aber nur sehr wenig Wasser führt, bevor wir auf eine kleine Anhöhe unterhalb des Svarthammaren – ziemlich genau gegenüber unserer Hütte am westlichen Seeufer hinauf steigen. Von dort oben bietet sich ein herrlicher Blick über den Rondvatnet und die Berge, die ihn steil aufragend umgeben. Wir machen unzählige Fotos, von denen es mir wie immer schwer fällt, eine Auswahl zu treffen. Am Schluss bleiben doch immer noch zu viele übrig… 😉
Esst gegen Mittag sind wir schließlich wieder zurück in der Hütte. Micha hackt etwas Holz, das als Heizvorrat in einem kleinen Schuppen lagert und ich hole in der Zwischenzeit einen Eimer voll frischem klaren Seewasser. Danach heizen wir den kleinen Ofen an und holen gemütlich unser Frühstück nach. Als ich danach Tagebuch schreibe, sieht Micha ein paar Leute aus Richtung Mysusæter kommen und wir denken, sie werden wohl auch hier übernachten wollen, aber dann biegen sie doch in Richtung Illmanndalen ab. Wir spielen anschließend ein paar Runden Würfel und trinken eine heiße Schokolade, bevor wir gegen 16 Uhr noch einmal zum Fotografieren aufbrechen.
Wir schlagen einen kleinen Trampelpfad direkt hinter unserer Hütte ein, der uns diesmal an der Ostseite des Sees hinauf auf ein weites Plateau führt. Der Blick von dort oben ist unbeschreiblich schön. Wir schlendern in absoluter Stille über diese Hochebene, beeindruckt von den fantastischen Motiven, die sich uns hier im herrlichsten Nachmittagslicht bieten. Die bunte Fjellvegetation, Schnee- und Harschflächen, kleine Steine, die mit bunten Flechten überzogen sind und hohe, steinige Bergflanken. Eine wunderschöne Berglandschaft, die wir, jeder in seine eigenen Gedanken und Wege vertieft, genießen, während die langsam untergehende Sonne die Szenerie nach und nach in ein goldenes Abendlicht taucht.
Kurz nach sechs sind wir dann wieder in unserer Hütte, heizen den inzwischen ausgekühlten Ofen an und setzen Waschwasser auf. So können wir uns beide in einer Schüssel die Haare und den Rest waschen – welch ein Luxus! Zum Abendbrot gibt es dann Schinken-Spätzle mit Fiskekaker. Anschließend spielen wir noch eine Runde Würfel, bevor wir noch einmal kurz vor die Hütte gehen. Der Wind hat sich inzwischen fast gänzlich gelegt und mit -5 °C ist es recht frisch draußen. Der Himmel über uns hat nur noch ein paar Wölkchen und wir können über uns unzählige Sterne sehen. Bald darauf krabbeln wir dann auch in unser Lager unters Dach.
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