Ostseesommer

~ Tag 7 ~

Datum: Samstag, 10. August 2013
Wetter: morgens sonnig, dann gewittrig und regnerisch,  24°C

Tageskilometer: 23,1 km (Darß: Althagen – Niehagen – Wustrow – Niehagen – Ahrenshoop – Born)
Reine Fahrtzeit: 02:53:18
Durchschnittsgeschwindigkeit ohne Pausen: 8,0 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit mit Pausen: 2,4 km/h
Höhenmeter im An- & Abstieg: 99 m / 103 m
Minimale/Maximale Höhe: -4 m / 10 m

Unterkunft: Campingplatz/Zelt

Früh am Morgen, gegen halb sechs, schlüpfe ich kurz leise aus dem Zelt, um mich zu erleichtern. Am Horizont färbt sich der Himmel langsam rosa, aber ich bin noch müde und mag noch ein Wenig schlafen. So mache ich nur kurz ein Foto und kuschele mich zurück in den warmen Schlafsack.

Gegen 7 Uhr wird es langsam warm im Zelt, denn die Sonne prasselt bereits gut darauf. Ein wunderschöner klarer Tag bricht an und lässt die Küstenlandschaft leuchten. Unter uns an der Klippe fliegen die Schwalben schon wieder lautstark aus und ein, um ihren Nachwuchs mit frisch gefangenen Insekten zu versorgen. Unser Frühstück wird nicht ganz so proteinreich, aber dafür ausgesprochen lecker und ebenfalls gesund. Wir genießen dabei den tollen Ausblick und haben heute sogar den Luxus einer „Sitzbank“.

Nach dem Packen wollen wir noch einmal zurück nach Wustrow an unseren Steinstrand. Wir radeln also los, aber am Wegrand verlockt zunächst ein Brombeerstrauch zum Ernten der schwarzen, süßen Früchte. Wir haben ja gerade erst gefühstückt und so werden nur ein paar davon gleich vernascht, die anderen werden in einer Dose für den Obstsalat am nächsten Morgen mitgenommen. Als die Dose voll ist und wir wieder auf dem Rad sitzen, kommen wir kurz darauf an einer tolle Blumenwiese vorbei und steigen erneut vom Rad. Wir fotografieren die bunten Blüten und daran saugenden Schmetterlinge, bevor es endlich weiter an den Strand geht.

Dieses Mal wollen wir einen richtigen Strandspaziergang unternehmen, ohne die bepackten Drahtesel. So fragen wir an ein paar Ferienhäusern nach, ob wir unser Gepäck eventuell für ein paar Stunden dort abstellen dürfen. Leider ist immer entweder niemand zuhause, oder die Leute wollen gerade selbst wegfahren. Wir sind fast dabei, unseren Plan aufzugeben, da haben wir bei einem Haus doch noch Glück. Bei einer liebenswerten älteren Dame werden wir unsere Last los und können nun, leichten Fußes nur mit unserer Strandmuschel und etwas Verpflegung in der Tasche, losziehen. Johanna springt natürlich gleich erstmal in die Fluten und sogar ich kühle mich heute im Meerwasser ab. Danach vergeht die Zeit mit lesen, Tagebuch schreiben, baden und einem Spaziergang mit Steinesammeln.

Leider zieht gegen halb 3 am Nachmittag eine dunkle Gewitterfront auf und es grollt mächtig am Himmel, so dass wir in aller Eile unsere Sachen zusammenpacken und die Räder holen. Da es scheinbar aber doch nicht anfangen will, zu regen, überlegen wir hin und her, ob wir noch hier bleiben, oder weiterradeln. Johanna möchte unbedingt zurück zum Strand und so fahren wir noch einmal mit dorthin zurück. Doch unsere Freude über den ausgebliebenen Gewitterguss währt nicht lange. Die nächste Front ist im Anmarsch und diesmal öffnet der Himmel auch seine Schleusen.

An einem Unterstand am Weg warten wir den schlimmsten Guss erst einmal ab. Eigentlich war ja geplant, unser heutiges Nachtlager nach dem Strandtag wieder am gleichen Fleck wie gestern aufzuschlagen, aber da sich der Himmel nun vollends zuzieht, können wir auch noch ein Stück weiter radeln. Wir kaufen im Lidl in Wustrow gleich noch ein und füllen die Wassersäcke, dann geht es los in Richtung Ahrenshoop und am Saaler Bodden entlang nach Born auf dem Darß.

In Born kommen wir gegen 19 Uhr bei leichtem Nieselregen glücklicherweise direkt an einem kleinen Campingplatz vorbei, wo wir heute über Nacht bleiben können. Wir bezahlen unsere Gebühr und schlagen dann gleich das Zelt auf. Zum Abendbrot wird wieder nicht gekocht, da es inzwischen richtig zu regnen begonnen hat. Der Kocher wird dennoch kurz im Vorzelt angeworfen, um das Focaccia-Brot zu unserem Salat kurz aufzubacken. Anschließend kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke.